Prompt Engineering ist kein Hexenwerk — aber es ist eine Fähigkeit, die man üben muss. In den letzten Jahren habe ich mit Modellen wie GPT-4, Claude und Llama experimentiert, um Texte, Code, Analysen und kreative Outputs zu erzeugen. Dabei habe ich festgestellt: Kleine Änderungen im Prompt können große Unterschiede im Ergebnis machen. In diesem Artikel teile ich meine praktischsten Strategien, konkrete Beispiele und Templates, die dir helfen, bessere Antworten aus großen Sprachmodellen (LLMs) herauszuholen.
Verstehe zuerst, was du wirklich willst
Bevor ich überhaupt tippe, definiere ich das Ziel: Soll das Modell informieren, zusammenfassen, debuggen, kreativ schreiben oder eine Liste priorisieren? Je klarer das Ziel, desto besser das Ergebnis. Ich formuliere intern zwei Fragen:
Diese beiden Punkte baue ich konsequent in den Prompt ein — das erspart Nachfragen und unnötige Iterationen.
Nutze die Rollen auf sinnvolle Weise
Bei System-/Assistant-/User-Rollen (z. B. in OpenAI-APIs) setze ich die strategische Anweisung in die System-Nachricht: das ist der Rahmen, der das Modell langfristig steuert. Die User-Nachricht ist die konkrete Aufgabe.
So vermeide ich, dass das Modell bei jedem Prompt erneut die Stilvorgaben interpretieren muss.
Prompt-Struktur, die bei mir funktioniert
Ich folge meistens diesem Template:
| Teil | Inhalt |
|---|---|
| Kontext | Kurze Hintergrundinfo (z. B. "Ich bereite ein Meetup für Entwickler vor") |
| Rolle & Ton | "Du bist ein erfahrener Data‑Scientist, antworte präzise und verständlich" |
| Aufgabe | Klare Anweisung (z. B. "Erstelle eine Gliederung für einen 30‑min Vortrag") |
| Format & Einschränkungen | "Gib 6 Punkte, maximal 200 Wörter, nutze Bulletpoints" |
| Beispiel/Output | Optional: Beispiel eines gewünschten Outputs oder unerwünschte Ausgaben |
Dieses Template ist flexibel: Für Code‑Aufgaben füge ich Input‑/Output‑Beispiele hinzu; für kreative Texte liefere ich Ton‑ und Stilreferenzen.
Beispiele: konkrete Prompts
Ein paar konkrete Prompts, die ich oft nutze:
Few‑Shot und Beispiele einsetzen
Wenn das Ergebnis strukturiert sein soll, gebe ich Beispiele vor (few‑shot). Zwei oder drei Beispiele zeigen dem Modell das gewünschte Muster besser als eine abstrakte Anweisung. Example:
Wichtig: Beispiele sollten konsistent und sauber sein — widersprüchliche Beispiele verwirren das Modell eher.
Temperature, Max Tokens und Steuerparameter verstehen
Technisch gesehen beeinflussen Parameter wie temperature, top_p und max_tokens die Antworten massiv. Meine Faustregeln:
Ich teste Parameter iterativ: oft reicht ein kleiner Temperaturwechsel, um Floskeln zu reduzieren oder kreative Ideen zu erhalten.
Prompt Chaining und Iteration
Für komplexe Aufgaben zerlege ich das Problem in Schritte (Prompt Chaining). Beispiel: Datenanalyse
So bleibt die Kontrolle erhalten, und ich kann früh intervenieren, wenn ein Zwischenschritt nicht passt.
Bewerte und verifiziere die Antworten
LLMs erzeugen plausible, aber nicht immer korrekte Antworten. Ich verifiziere besonders bei Fakten, Code und Sicherheitsfragen:
Typische Fehler und wie ich sie vermeide
Einige Fallen, die ich gelernt habe zu umschiffen:
Fortgeschritten: Metaprompts, Tool‑Verwendung und Verhaltenssteuerung
Wenn ich wiederkehrende Aufgaben habe, schreibe ich einen "Metaprompt" — ein vordefiniertes System‑Template, das ich per API automatisch befülle. Für Aktivitäten wie Recherche kombiniere ich das Modell mit Tools (Such‑API, Code‑Execution, Datenbanken). In solchen Setups formuliere ich klare Schnittstellen: welches Tool für welche Aufgabe, welche Datenformate erwartet werden.
Praxisbeispiel: Eine Aufgabe, mehrere Iterationen
Beispiel: Ich brauche einen Blogpost‑Entwurf über "Prompt Engineering für Anfänger". Meine Schritte:
Durch diese Aufteilung spare ich Zeit und kann gezielt nachsteuern.
Wenn du mit Prompt Engineering startest, empfehle ich: experimentiere bewusst, dokumentiere Prompts und Ergebnisse, und entwickle eigene Templates. Mit der Zeit erkennst du Muster und kannst immer effizientere Eingaben formulieren — und das ist der Schlüssel zu produktivem Einsatz von LLMs.