Als Technikjournalistin und jemand, der viel zu viele Fotos, Passwörter und Daten in unterschiedlichen Clouds hortet, habe ich mir über die Jahre eine Backup‑Routine erarbeitet, die pragmatisch und sicher ist. In diesem Beitrag erkläre ich Schritt für Schritt, wie ich meine Fotos, Passwörter und „Kloloud“‑Daten (als Sammelbegriff für verschiedene Cloud‑Dienste) schütze — mit konkreten Tools, Praxis‑Tricks und einer Checkliste, die du direkt umsetzen kannst.
Warum ein Backup‑Plan wichtig ist — und welches Risiko du wirklich hast
Bei Backups denken viele an defekte Festplatten. Dabei sind die häufigsten Ursachen:
Ich betrachte Backups immer im Kontext eines einfachen Threat‑Models: Wer könnte an meine Daten kommen, wie leicht wäre das möglich und wie viel Aufwand bin ich bereit, im Ernstfall zu investieren? Diese Antworten bestimmen, wie verschlüsselt, automatisiert und verteilt meine Sicherungen sind.
Grundprinzip: die 3‑2‑1‑Regel, praktisch umgesetzt
Die 3‑2‑1‑Regel ist kein Hexenwerk, sondern eine pragmatische Faustregel: 3 Kopien deiner Daten, auf 2 unterschiedlichen Medientypen, davon mindestens 1 extern und offline. Ich habe das für meine drei Datentypen so angepasst:
Was genau sichern?
Nicht alles muss gleich behandelt werden. Ich unterscheide:
Tools & Dienste, die ich empfehle
Hier liste ich praktische Optionen; ich nutze eine Mischung aus Open‑Source und kommerziellen Diensten.
Verschlüsselung — unverzichtbar für Passwörter & Cloud‑Backups
Wenn Daten außerhalb deines physischen Besitzes landen (Cloud, externes Gerät), verschlüssele sie. Meine Regeln:
Für sensible Fotos nutze ich zusätzlich ein Passwort‑geschütztes Container‑Format (z. B. VeraCrypt) vor dem Cloud‑Upload.
Automatisierung: Backup‑Jobs einrichten
Manual ist fehleranfällig. Darum habe ich für jede Kategorie automatisierte Jobs:
Automatisiere mit Cron, Task Scheduler oder den integrierten Zeitplänen deines NAS. Ich teste jedoch jeden Job nach Einrichtung manuell.
Regelmäßig prüfen — Restore ist König
Backups sind nur so gut wie ihr Restore. Ich führe monatliche Wiederherstellungs‑Checks durch:
Pro Tipp: Notiere die Restore‑Prozedur als Step‑by‑Step Dokument — im Stress willst du keinen neuen Lernprozess starten.
Aufbewahrungsfristen & Versionierung
Ich setze unterschiedliche Retentions an:
Viele NAS‑Systeme und Cloud‑Backups unterstützen automatische Versionen und Snapshots — nutze sie, vor allem gegen Ransomware.
Schritt‑für‑Schritt: konkrete Umsetzung (Kurz‑Workflow)
| Fotos | Automatisch vom Smartphone zur NAS (Synology/Nextcloud sync) → nächtlicher Backup zur externen HDD → wöchentlicher verschlüsselter Upload zu Backblaze/pCloud. |
| Passwörter | Hauptspeicher: Bitwarden/1Password (E2E) → wöchentlicher verschlüsselter Export (.json) auf NAS & verschlüsselten USB‑Stick. Master‑Passwort im Passwortmanager & offline notiert (nur bei höchster Vorsicht). |
| Cloud‑Daten | Rclone konfiguriert für Google Drive/OneDrive → täglicher Mirror auf NAS → versioniertes Backup in unabhängiger Cloud (Backblaze/Wasabi). |
Praktische Tipps, die mir im Alltag helfen
Wenn du willst, erstelle ich dir ein personalisiertes Backup‑Skript (z. B. für Rclone/Restic) für deine Kombination aus NAS und Cloud oder eine Checkliste als PDF, die du ausdrucken kannst. Sag mir, welche Geräte und Dienste du nutzt (Smartphone‑OS, NAS‑Marke, bevorzugte Cloud), dann mache ich das konkret und Schritt‑für‑Schritt für dich.